Ich habe von meinem Lieblingsverlag DK, ein kostenloses Rezensionsexemplar bekommen mit dem Titel “Kochen ohne Kochen“.

Das klingt doch mal vielversprechend für Kinder! Der Untertitel ist “50 leckere Gerichte, die Kinder allein zubereiten können” / “Hier bleibt der Ofen aus”.

Jedes der 50 Gerichte kann ohne Hitze zubereitet werden. Dazu kommt noch eine Einführung in die Handhabung von Küchengeräten und Küchentechniken.

Die Autorin, Rebecca Woollard, kochte schon in französischen Chalets und arbeitete jahrelang für Magazine und Zeitschriften, mit denen sie zahlreiche Preise gewann. Seit sie selbst Mutter ist, möchte sie Kinder fürs Kochen begeistern und hat sich auf gesunde Familienküche spezialisiert.

So der Pressetext.

Nun, ob die Kinder von Rebecca Woollard schon im Teenager-Alter sind, oder einfach eine französische Chalet-Zunge haben, das weiß ich nicht. Mein stinknormaler Schwarzwälder Sohn mit Ostseeblut in den Adern, findet nicht so viel Freude an dem Buch.

ABER es sind wirklich tolle, schnelle Rezepte drin für mich, vor allem kann man vieles auch zu einem Picknick mitnehmen, finde ich.

Das Buch ist also nicht doof, aber ich finde es für Kinder größtenteils nicht passend in der Rezeptauswahl. Natürlich möchte man keine Pommes-und-Snickers-Kinder.

Aber zwischen “Räucherfisch-Pastete” (Seite 58) und einer selbst gemachten, frisch und bunt belegten Pizza liegen meiner Meinung nach Welten.

Andererseits: für eine selbstgemachte Pizza benötige ich auch kein Kochbuch,.
Für “Obstsalat” (Seite 76), “Käsespieße” (Seite 52) und “Brot mit Avocados” (Seite 28) aber auch nicht. Das bekommt ein Kind doch in einer halbwegs gesund lebenden Familie hoffentlich am Rande mit, wie man das macht. Oder bin ich da weltfremd?

Es sind auch ein paar Treffer im Buch für meinen/unseren Geschmack: “Muffuletta” kannte ich gar nicht. “Solche riesigen Sandwiches macht man in New Orleans” ist im Text zu lesen. Es wird im Grunde ein ganzes, rundes Brot ausgehöhlt und gefüllt. (Seite 24).

Den “Kühlschrankkuchen mit Beeren” werde ich bestimmt auch mal ausprobieren.

Insgesamt kann man die Rezepte vielleicht abwandeln, denn es gibt sogar viele Erwachsene, die kein Koriander (“Kokos-Panir”) mögen oder Rote Beete mit Minze kombiniert schon mutig finden (“Rote Beete-Dip”)

Fazit: Wenn ihr experimentierfreudige Kinder habt oder Teenager mit erweitertem Geschmackssinn und zusätzlich standardmäßig Koriandersamen, gelbe Currypaste, Reispapier, Sherryessig und Kapern im Sortiment habt, dann ist das euer Buch.

Ich finde es für mich bereichernd, aber als Familienkochbuch oder Kinderkochbuch nicht geeignet.

Erschienen im DK-Verlag, 9,95€

Fotos: Natascha Nuschko