Der Herbst ist für mich Wanderzeit. Ich liebe den Wald mit seinen bunten Herbstfarben! Vor kurzem waren wir im Elsass zur Ulrichsburg unterwegs. Ein etwas anstrengender, aber wirklich sehr schöner Weg zur Burgruine.
Die Ruine der Ulrichsburg (Château de Saint-Ulrich) steht bei Ribeauvillé im Elsass. Sie thront in 510 Meter Höhe über dem Strengbachtal.
Der Zugang zur Burg ist nur zu Fuß möglich. Der Weg ist auch nicht kinderwagentauglich. Einen Parkplatz gibt es am Rand von Ribeauvillé: Parking du Lutzelbach. Alternativ weiter unten im Dorf. Der Pfad startet am Parking du Lutzelbach. Am besten folgt man dem Wanderweg mit der Markierung „Circuit des trois Châteaux“ (Drei-Burgen-Rundweg) über den GR5 (roter Balken).
Wir haben nur das Château de Saint-Ulrich besucht, was aber auf den kleinen Schildern auch meist angeschrieben ist. Der Weg ist also gut ausgeschildert und leicht zu finden.
Der Aufstieg zur Burg dauert etwa 45 Minuten und ist teilweise sehr steil. Oben angekommen braucht man also erst mal eine kleine Vernaufpause. Wobei der Blick, der einem vom Bergfried (dem hohen Turm) geboten wird, tatsächlich beeindruckend ist und für die Anstrengung entschädigt. Wir hatten bei unserem Besuch sogar noch die Wolken um uns herum, das war für die Kinder total spannend.
Die Ulrichsburg ist die am besten erhaltene und am eindrucksvollsten der drei Burgen. Die Felsenburg hat zwei Türme, die auf Felsen steht. Dazwischen befinden sich die Wohngebäude und eine Kapelle. Etwas tiefer liegen der Zwinger und das Herzstück der Burg, der Rittersaal. In ihm sind noch neun romanische Zwillingsfenster erhalten. Das Innere der Burg ist durchgehend mit Ornamenten aus rotem Sandstein verziert. Es gibt auf jeden Fall einiges zu entdecken.
Geschichte der Burg
Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Jahr 1298, vollendet wurde sie im Jahr 143. Im 15. Jahrhundert war die Burg in Kriegshandlungen mit den benachbarten Burgen Girsberg und Hohrappoltstein verwickelt. Ab dem Dreißigjährigen Krieg verfiel die Burg.
Sagen der Burg
Den tollen Blick von Bergfried konnte Kunigunde von Hungerstein wohl nicht so genießen. Sie wurde hier 1487 für mehrere Jahrzehnte eingesperrt. Ihr wurde vorgeworfen, ihnen um einiges älteren Gatten mithilfe ihrer Liebhaber heimtückisch ermordet zu haben. Unsere Jungs fanden die Geschichte mega aufregend.
Außerdem sagt man, dass hier zwei Brüder lebten. Einer auf der Ulrichsburg und der andere auf der benachbarten Burg Girsberg. Die beiden hatten die Gewohnheit, sich jeden Morgen gegenseitig damit zu wecken, dass der erste wache Bruder einen Pfeil mit der Armbrust auf den jeweils anderen Fensterladen abfeuerte. Das machten sie so lange, bis eines Morgens ein Geschoss den Älteren mitten ins Herz traf. Dieser hatten genau in dem Moment seinen Fensterladen geöffnet, als sein jüngerer Bruder den Pfeil abgeschossen hatte. Der Jüngste verschwand im Wald. Und man erzählt, dass sein ruheloser Geist noch immer die Ruinen heimsuche …
Riquewihr
Wer nach der Besichtigung der Burg noch einen der umliegenden Weindörfchen besuchen möchte, dem kann ich das kleine, sehr bekannte und touristische Örtchen Riquewihr empfehlen.
Detailierte Infos zur Urlrichsburg findet ihr hier: https://www.alsaceterredechateaux.com/de/burgen-und-befestigte-staedte/ulrichsburg-saint-ulrich/
Fotos: immerKindertag
Weitere tolle Ausflugstipps für Familien mit Kindern findet ihr hier: https://immerkindertag.de/category/outdoor/